Die Gerberschanze einen Geheimtipp zu nennen trifft es nicht ganz. Dafür ist dieser Teil Lindaus einfach zu bekannt. Viel schöner, als von hier aus, wird der Blick über den See zum Rheintal hin wohl nirgendwo zu haben sein. Aber man muss um den ganzen Charme des Ortes wissen, um ihn richtig schätzen zu können.

Abkühlung an heißen Tagen

An heißen Tagen spendet die majestätische Linde, das Wappenzeichen der Stadt, kühlen Schatten, ob für unsere Gäste beim Inselrundgang oder für die Einheimischen beim Einkaufsbummel. Für Kinder – und nicht nur diese – besonders verlockend: Der kleine Kieselsteinstrand ist ein prima Zugang zum Wasser, wenn man mal eben ein bisschen im See plantschen möchte – oder wenigstens ein paar Kiesel ins Wasser schmeißen.

Die Linde spendet aber nicht nur Schatten, sondern ist auch bei kurzen Regenschauern eine gute Idee, wenn man nicht nass werden will. Praktischen Nutzen hatte die Gerberschanze auch schon zu der Zeit, als sie ihren Namen erhielt: Die Zunft der Gerber suchte die Nähe zum Wasser, weil sie davon viel für Ihre Arbeit brauchten. Also siedelten sie hier am Ufer an und legten hier entlang des Sees ihre Felle zum Trocknen aus.

Früher drohten Angriffe, heute kommen Gäste

Die Schanze selbst ist, wie der Name ebenfalls verrät, an sich natürlich ein Relikt aus deutlich kriegerischen Zeiten. So sahen die Lindauer früher mehr als genug Anlass, um sich mit wehrhaften Anlagen und Mauerbefestigungen gegen Angriffe von der Seeseite her zu wappnen. Es ist eine glückliche historische Entwicklung, dass diese Schanzen nach vielen hundert Jahren nicht mehr der Abwehr dienen. Wo damals Feinde zurückgeschlagen werden sollten, kommen heute gerne die Gäste – und sind herzlich willkommen!