Im Inneren ist zwar nichts mehr davon zu finden, aber die denkmalgeschützte Klostermühle im Lindauer Stadtteil Aeschach ist der letzte Verweis auf die Bedeutung, die die Gegend früher für die Stadt und das Umland hatte. Denn damals war die Ach ein wichtiger Energielieferant und die Mühlen nicht nur Getreideproduzenten, sondern auch Produktionsstandorte für „Verbrauchsgüter“, wie man es heute wohl nennen würde.

Der Mensch nutzt die Kraft der Natur

Errichtet wurde die Klostermühle 1725. Wie der Name vermuten lässt, war die Kirche im Spiel: Eine Lindauer Fürstäbtissin war „Bauherrin“ und ließ die Mühle hier errichten. Dass ausgerechnet hier in Aeschach an so vielen Standorten gemahlen wurde, lag an den Gegebenheiten, die heute nicht mehr dieselben sind. Die Ach mit ihrem Verlauf machte es, begleitet von den anderen Töbel-Bächen, möglich, hier mehrere Standorte zu betreiben, die auf Wasserkraft angewiesen waren.

Wobei der Mensch auch damals schon gern eingegriffen hat in die Natur. Neben der Klostermühle ist noch heute ein Fischteich zu finden. Die Mühlen wurden oft etwas Abseits des Hauptwasserstromes gebaut – und ein eigener Mühlkanal gleich dazu. Auch wenn es keine Aufzeichnungen dazu gibt, gehen Fachleute davon aus, dass der Fischteich deshalb ein Hinweis darauf ist, dass man das Wasser hierher geleitet hatte, um die Mühle zu betreiben. Einen anderen Zugang zum Wasser gibt es nämlich nicht.

Von großer Bedeutung für die Gemeinschaft

So erklärt die historische Bezeichnung als „Göpelwerk“ oder „Rossmühle“ – wie die Klostermühle auch genannt wurde – wohl die Form des Antriebs: Statt der Wasserkraft waren es Nutztiere, die hier den Mühlstein antreiben mussten. Mit dieser Energie wurde seinerzeit aber eben nicht nur Mehl gemahlen. In den Mühlen wurden unter anderem Baumaterialien, Papier, Kämme und Knöpfe hergestellt. Sie hatten somit vielfältige Aufgaben und eine zentrale Bedeutung für die Gemeinschaft. Die Klostermühle bleibt hoffentlich noch lange so gut erhalten, um die Erinnerung an diese längst vergangenen, so ganz anderen Zeiten zu bewahren.