Überquert man vom Festland aus die Brücke zur Lindauer Insel, gelangt man zum Lindauer Stadtgarten, der sich vor der Häuserfront der Altstadt erstreckt. Wo man heute den Fuß auf die Insel setzt, war ursprünglich Wasser – der Bodensee reichte bis an die Häuserreihe heran. Rechts und links der Chelles-Allee befinden sich die Überreste zweier Schanzen, eingerahmt durch große Platanen. Sie bildeten einst den wehrhaften Eingang zur Stadt. Durch Uferaufschüttungen und nach dem Abbruch des klassizistischen Landtors entstand hier nach und nach eine Grünanlage.

Farbenfrohe Vielfalt

Westlich der Chelles-Allee lassen sich in den Sommermonaten üppige Blumenrabatten, der Sternbrunnen und exotische Gewächse wie Ginkgo, Palmen, Bananen und Magnolien bewundern. Dieser Teil des Stadtgartens spiegelt die Gestaltung der 1920er Jahre wider. Er wird zur Stadt hin durch das „Anlagen-Bergele“ der Ludwigschanze begrenzt. Hier entstand 1847 durch die großzügige Spende des Lindauer Kaufmanns Friedrich Gruber nach dem Vorbild des englischen Landschaftsgartens die erste größere Grünanlage auf der Insel. Die mächtigen Platanen stammen noch aus jener Zeit.

Toller Blick auf den See

Östlich der Chelles-Allee wurde mit dem Neubau der Spielbank im Jahr 2000 auch der Stadtpark neu überarbeitet. Die dezent gestaltete Grünanlage entlässt den Blick in die Weite, Bänke unter Trauer-Ulmen schaffen Orte der Ruhe. Von der mit mächtigen Platanen und Kastanien überstellten Maximiliansschanze zeugen heute noch der Name „Auf dem Wall“ und die Mauerreste, die 2000 freigelegt wurden. Daran angrenzend stand bis 1965 das Schützenhaus. Dort wurden einst hitzige politische Reden gehalten und im dazugehörigen Kastaniengarten beschwingte Feste gefeiert. Im Inneren der Schanze ist heute ein Parkhaus untergebracht.

Text: Maria Weininger (aus Gartenkulturpfad Lindau)