Naturschutz ist ein wichtiges Thema, bei dem oft mit viel Leidenschaft diskutiert wird. Vielen Lindauerinnen und Lindauern geht es mit der Reutiner Bucht so. Die ist längst schon ein Naturschutzgebiet, das Feiern verboten und der Zugang begrenzt. Das passt aber nicht allen.

Wie man die Natur schützen kann …

Dabei sind sich bestimmt alle einig, dass der wertvolle Naturbestand erhalten bleiben soll. Seltene Vogelarten nisten oder machen auf dem Weg nach Süden Rast; das rare Bodenseevergissmeinnicht blüht hier besonders schön. Das hat aber angesichts der Schönheit der Bucht bislang weder Gäste noch Einheimische vom Baden oder Grillen abgehalten.

Von Zäunen und Verbotsschildern hält man in Lindau aber wenig, weshalb man sich im Zuge der Bauarbeiten für die Gartenschau ein Beispiel an einem anderen, nahegelegenen Naturschutzgebiet genommen hat: Im Eriskircher Ried lenkt ein sogenannter Naturbeobachtungssteg die Besucherströme. Die Erfahrungen dort wie auch andernorts zeigen, dass die Menschen nur zu gern die Stege nutzen – dafür aber ganz selbstverständlich die wirklich schutzbedürftigen Bereiche meiden.

… und sie doch den Menschen zugänglich macht

Dementsprechend wurde bei den Planungen darauf geachtet, dass der fertige Steg die Tier- und Pflanzenwelt in der Reutiner Bucht so wenig wie möglich beeinträchtigt. Die Höhe wurde bewusst so festgelegt, dass sie Kletterfreudige davon abhält, den Steg zu verlassen. Auch wurde auf Sitzgelegenheiten und Mülleimer verzichtet. Das hilft auch anderswo dabei, die Menschen vom Verweilen abzuhalten.

Das kann man an unzähligen schönen Stellen in Lindau nur zu gerne tun. Der Steg in der Reutiner Bucht aber soll ein reiner „Beobachtungspunkt“ sein, wie die Fachleute sagen. So können Einheimische wie Gäste die herrliche Aussicht und die Natur genießen – während diese ihre Ruhe vor uns Menschen hat.