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Das Lindauer Kunstmuseum Lindau widmet seine Sonderausstellung im Jahr 2023 ganz dem Thema „Andy Warhol – Stars & Stories“.
Vom 21. April bis 15. Oktober 2023 präsentiert das Museum knallbunt, ikonisch, abstrakt – und einfach zeitlos schön.
Bühne frei für Warhols Pop Art
Sein Gesamtwerk ist gewaltig groß, viele seiner Arbeiten gelten zurecht als „ikonisch“: Die Legende Andy Warhol hat heute mindestens ebenso Kultstatus
wie viele seiner berühmten Bilder, die das globale Bildgedächtnis nachhaltig geprägt haben. Beim Stichwort „Warhol“ haben nicht nur Kunstfreunde sofort eindrucksvolle Motive im Kopf, die an Werbung oder Comic-Strips denken lassen.
Doch birgt die scheinbar einfache, geradezu plakative Kunstsprache vielfach subversive Kritik am ungebremsten Konsum und dem künstlichen Hochglanz unserer modernen, westlichen Welt. An der Aktualität dieser Kritik hat sich nichts geändert, im Gegenteil. So treffen Warhols Werke bei aller Schönheit nach wie vor empfindlich den Nerv der Wohlstandsgesellschaften.
Denn hinter den endlosen Wiederholungen des schönen Scheins der Idole und Ikonen verbergen sich Geschichten von Glamour und Tragödie, verschwimmen
die Grenzen zwischen Kunst und Kommerz bis hin zum Kitsch. Leben, Tod und Vergänglichkeit sind untrennbar miteinander verbunden.
Hochaktuelle Themen also, die sich in der Auswahl der Werke widerspiegeln und einen faszinierenden, anregenden Ausstellungsbesuch versprechen. Dafür konnten sich die Ausstellungsmacher in Lindau erneut auf Kurator Prof. Roland Doschka und seine ausgezeichneten Kontakte in der Kunstszene verlassen. So werden wertvolle Leihgaben aus privaten Sammlungen und Kunststiftungen zu sehen sein, die sonst nicht ohne Weiteres für die Öffentlichkeit zugänglich sind.
King of Pop Art
Andy Warhol (eigentlich Andrew Warhola, 1928 – 1987) war Mitbegründer und bedeutendster Vertreter der amerikanischen Pop Art. Dass er auch noch 35 Jahre nach seinem Tod einer der bekanntesten Künstler überhaupt ist, ist vor allem der Stilisierung seiner eigenen Person geschuldet. Den „Mythos Andy Warhol“ zu etablieren, verstand er selbst am besten. Zunächst als Grafiker und Illustrator für Mode-, Hochglanz- und Lifestylemagazine erfolgreich, arbeitete Warhol später auch als Filmemacher, Verleger und Musikproduzent.
Vielfach wurde ihm der Ausverkauf seiner Kunst vorgeworfen. Nicht ohne Grund, fertigte er doch ab den 1970er-Jahren getreu seiner Devise „gute Geschäfte sind die beste Kunst“ für jeden ein Portrait, der ihm dafür 25.000 Dollar zahlte. Nach einem Attentat, bei dem er 1968 von einer radikalen Frauenrechtlerin lebensgefährlich verletzt wurde, galt er engen Vertrauten als anderer Mensch. Er neigte unter anderem zu zwanghafter Kaufund Sammelwut. 1987 starb Warhol unter ungeklärten Umständen an den Komplikationen einer Routineoperation.
Bild: Andy Warhol, Philip Fagan, Gerard Malanga, Factory, New York, 1964; Foto: Ugo Mulas ©Ugo Mulas Heirs. All rights reserved.
Die Pop Art
Pop Art entwickelte sich als Kunstgattung in den 1950er-Jahren in England und den USA. Die Bezeichnung (popular art = beliebte, volkstümliche Kunst) wurde auch als Reaktion auf eine betont intellektuelle und abstrakte Kunst verstanden. Deshalb auch die Hinwendung zu eher trivialen Motiven aus Medien und Werbung, wie zum Beispiel Firmenlogos, Konservendosen oder Fotografien von Filmstars. Dabei kam zunächst durchaus Begeisterung für die Konsumgesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg zum Ausdruck, die raschen Wohlstand für alle versprach.
Erst mit den Entwicklungen der 1960er-Jahre konkretisierte sich eine kritischere Haltung der Künstler heraus – und machte die Pop Art zu einer bedeutenden künstlerischen Ausdrucksform in den USA und Europa.
Kurator der Ausstellung
Für 2023 kuratiere Prof. Dr. Roland Doschka die Ausstellung. Seit über 30 Jahren organisiert der Kurator auf internationaler Ebene Ausstellungen im Bereich der Klassischen Moderne. In der Nachfolge von Gräfin Sonja Bernadotte ist er Präsident des Europäischen Kulturforums mit Sitz auf der Insel Mainau und als solcher der Bodenseeregion nicht erst seit dem Beginn seines Engagements in Lindau verbunden. 2006 erhielt Roland Doschka den Europäischen Kultur-Projekt-Preis für herausragende kulturelle Initiativen. 2011 wurde er für seine Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft vom französischen Generalkonsul zum Chevalier de l’ordre des palmes académiques ernannt, ist Träger des Goldenen Bürgerrings der Stadt Lindau und Träger des Europäischen Gartenschöpfungspreises 2006.
Vielleicht haben Sie Glück bei einen Besuch in Lindau und er sitzt an seinem Lieblingsort auf der Lindauer Insel – auf „seiner“ Bank am Marktplatz vor dem Neptunbrunnen. Sie bietet einen wunderbaren Blick auf das prachtvolle Bürgerhaus, in dem er seit 2011 insgesamt acht Sonderausstellungen zur Kunst der klassischen Moderne kuratiert habt.
Informationen zur Ausstellung
Die Ausstellung hat vom 22. April bis 15. Oktober 2023 täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
Eintrittspreis
- 10,00 € Erwachsene
- 5,00 € Ermäßigt
- 3,50 € pro Kind (7 – 17 Jahre)
- Kinder bis 6 Jahre frei
Audioguide
- 3,50 € Ausleihgebühr pro Gerät
Kontakt
Kunstmuseum Lindau
Maximilianstraße 52
88131
Lindau
Telefon:
+49 8382 274747850
Webseite:
https://www.kultur-lindau.de/museum/
Email:
museum@kultur-lindau.de
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