Lindau setzt seine erfolgreiche Ausstellungsreihe zu Künstlern der klassischen Moderne fort und nimmt 2020 erstmals auch eine Frau als Protagonistin dieser Zeit in den Blick. Unter dem Titel „Paula & Otto – Kunst und Liebe im Aufbruch“ werden von 4. April bis 27. September im „Kunstmuseum am Inselbahnhof” ausgewählte Werke von Paula Modersohn-Becker und Otto Modersohn gezeigt. Anhand ausgewählter Werke aus Privatsammlungen, Kunststiftungen und Museen werden die Arbeiten zweier herausragender Künstler in den Dialog gebracht, aber auch die Themen Liebe und Kunst im Aufbruch zur Moderne behandelt. Unter den präsentierten Meisterwerken finden sich ausdrucksstarke Kinderbildnisse, farbenprächtige Stillleben sowie stimmungsvolle Gärten und Landschaften.

Ähnliche Motive, unterschiedliche Bilder

Otto Modersohn (1865 – 1943) war bereits ein etablierter Landschaftsmaler und Hauptvertreter der Worpsweder Künstlerkolonie, als er im Alter von 34 Jahren die junge, lebensfrohe und hochtalentierte Paula Becker (1876 – 1907) kennenlernte. Ihre ganz auf die Kunst ausgerichtete Ehe war von tiefer Zuneigung, großem gegenseitigen Respekt und einem intensiven Austausch über künstlerische Themen geprägt. Sie teilten eine Vorliebe für die fortschrittliche Malerei der Franzosen, aber setzten diese jeweils unterschiedlich in ihren Bildern um. Während Otto nach dem Vorbild der französischen Freilichtmalerei großartige Stimmungsbilder der Natur malte und am liebsten in der ländlichen Abgeschiedenheit arbeitete, interessierte sich Paula vor allem für die Darstellung von Menschen im freien Umgang mit Farben und vereinfachten Formen. Sie zog es außerdem immer wieder in die pulsierende Kunstmetropole Paris, wo sie ihren Malstil weiterentwickelte und Meisterwerke der frühen Moderne schuf. Vor diesem Hintergrund zeigt die Ausstellung auf spannende Weise, wie Otto und Paula vor ein- und demselben Motiv zu ähnlichen oder sehr individuellen Bildlösungen fanden, wie sie die Werke des anderen kritisch in den Blick nahmen, aber auch voneinander lernten – bevor Paula im Alter von nur 31 Jahren kurz nach der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter am Höhepunkt ihrer Schaffensjahre verstarb.

Paula Modersohn-Becker – eine herausragende Pionierin der Moderne

Mit dieser Sonderausstellung richtet das Lindauer Kunstmuseum seine Aufmerksamkeit nicht nur auf eine für diese Zeit außergewöhnlich moderne Künstlerbeziehung, sondern zum ersten Mal auch auf eine Frau als Protagonistin der Moderne. Selbstbewusst verfolgte die begabte Malerin stets ihren eigenen Stil weiter, obwohl sie in der damaligen, von Männern dominierten Kunstwelt nur wenig Anerkennung erhielt – mit Ausnahme ihres Mannes, der früh erkannte, wie bahnbrechend modern die Kunst seiner Frau war. Seiner Unterstützung ist es zu verdanken, dass Paula mit ihrer überragenden Kunst heute als Pionierin der Moderne gilt.

Die wichtigsten Infos auf einen Blick

„Paula und Otto – Kunst und Liebe im Aufbruch“ ist von 4. April bis 27. September 2020 im Lindauer Kunstmuseum am Inselbahnhof (Maximilianstraße 52, 88131 Lindau) zu sehen. Das Museum ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Sonderausstellung präsentiert hochkarätige Leihgaben der Paula-Modersohn-Becker-Stiftung (Bremen), der Otto-Modersohn-Stiftung (Fischerhude) sowie Werke aus namhaften Museen und Privatsammlungen.

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