Der Name hat im 20. Jahrhundert mehrschichtigen Symbolcharakter, je nachdem von welchen Jahren die Rede ist. In Folge der ersten Flächenbombardierung, auf die Stadt Coventry, am 14. und 15. November 1940 durch 449 deutsche Kampf- und Jagdbomber in einem nächtlichen Angriff vollzogen, symbolisiert dieser Name VERWÜSTUNG und Zerstörung einer Stadt in einem bis dahin nicht bekannten Ausmaß; für uns Heutige wohl nur vergleichbar mit dem Schreckensszenario eines Atombombenangriffs. Die Kombination von Brand- und Sprengbomben führte zu unlöschbaren Feuerstürmen, die in den folgenden Kriegsjahren den Alliierten als Muster für die Behandlung deutscher Großstädte dienten.

Neben Zerstörung steht Coventry also für Vergeltungsschläge, die unsere damaligen Feinde in den Angriffen 1942 auf Lübeck, Rostock und Köln, auf Hamburg 1943 und, als grausigen Höhepunkt, auf Dresden am 13. Februar 1945 verübten.

In die Chorwand der Ruine, die von der Kathedrale von Coventry übriggeblieben war, ließ der damalige Domprobst die Worte „Father forgive“ einmeißeln und gab damit das Stichwort für die 3. Bedeutungsebene, die sich mit Coventry verbindet: Versöhnung, Feindesliebe, Frieden.

Coventry ist heute Partnerstadt Dresdens. Vier Jahre lang haben die Briten Spendengelder gesammelt, um das acht Meter hohe Kuppelkreuz der Frauenkirche in Dresden nach alter Vorlage neu zu erstellen. Als Symbol der Versöhnung zwischen Großbritannien und Deutschland wurde es, knapp 60 Jahre nach der Zerstörung, im Juni 2004 nach Fertigstellung der Kuppel auf der Frauenkirche montiert.

Am 14. November 1990, dem 50. Jahrestag der Zerstörung Coventrys, wurde die Friedenssäule hier im Lindenhofpark enthüllt. Sie ist ein Werk des Bildhauers Dietrich Förster mit dem Motto DONA NOBIS PACEM.